Mael

Name: Mael

Alter: 19

Ein junges Mädchen, gerade 19 geworden, spurlos verschwunden, totgeglaubt.
Und in der Tat, sie war gestorben, von ihrer Familie fortgerissen und auf grausamste Weise ermordet.

Doch wie, fragte sie sich, war sie dann hier in diesem düsteren Gebäude, das sich als Turm herausstellte,in dem sie völlig allein erwachte, gelangt?
Sah so etwa das Leben nach dem Tod aus, denn wenn sie noch lebte, müsste sie nicht schwer verletzt sein und Schmerzen haben? Oder war es doch alles ein Traum gewesen? Das ließe aber immer noch die Frage offen, wie sie hier her gekommen war.

Im Dämmerlicht des späten Abends durchstreifte sie den Turm auf der Suche nach jemandem, der ihr all das erklären konnte, doch es war niemand zu finden.

Stattdessen blieb sie in einem der Zimmer an einem großen Spiegel hängen, in dessen dunklen Holzrahmen jemand mit Geschick und großer Sorgfalt gleichmäßige Muster geschnitzt hatte. Vorsichtig betastete sie das alte Holz, bevor sie jedoch mit einem spitzen Schrei zurücksprang, als sie das Wesen erblickte, das hinter dem Glas gefangen zu sein schien.
Es dauerte eine Weile, bis sie realisierte und begreifen konnte, dass dieses Wesen in der Tat nur ihr Spiegelbild war, sie deswegen aber nicht minder erschreckte.

Die vor Schreck und Unglauben geweiteten Augen waren in ein blutiges Rot getaucht, welches das ehemalige braun auslöschte und die Pupillen kaum erkennen lassend. Die einst langen, braunen Haare waren auf Kinnlänge gestutzt, fransig und wirr. Vielleicht ein wenig nachgedunkelt.
Doch am Meisten erschreckte sie der Anblick ihrer Haut. Die einst helle, rosig lebendige Färbung war einem toten graugrün gewichen, dunkler um die Augen, an einigen Stellen war die Haut faserig geworden, zersetzte sich bereits. An anderen waren offene Wunden und Schnittverletzungen, die blutrot waren, doch längst abgeheilt schienen. Ihr Körper war von unsauberen Nähten und bereits vernarbtem Gewebe übersät.
Die rechte Augenbraue von einer Narbe mittig durchtrennt, nie wieder nachwachsend.
Verwirrt und erschrocken betastete sie ihre Haut, fuhr sich durch das lose Haar, über die zerrissene Kleidung.

Ohne je einem begegnet zu sein und ohne wirklich an diese Form der Existenz zu glauben, wusste sie, dass sie zu einem Zombie geworden war, dass irgendjemand dafür verantwortlich war.
Aus irgendeinem unerfindlichen Grund wusste sie sogar, dass sie, wenn sie auch nicht willenlos war, ihrem Erschaffer, ihrem Meister gehorchen musste, sollte er etwas von ihr verlangen.

Doch sie war allein und ein unbestimmtes Wissen sagte ihr, dass, wer auch immer sie geschaffen hatte, nicht zurückkehren würde und so verließ auch sie diese freudlose Stätte.

Schon bald sollte sie herausfinden, dass ihr unbändiger Hunger am leichtesten mit rohem Fleisch und Innereien zu stillen war, dass ihr die Jagd besondere Freude bereitete und dass Blut eine gewisse Anziehungskraft auf sie auswirkte.
Zudem musste sie feststellen, dass sie sich an kaum etwas aus ihrem vorherigen Leben erinnern konnte, nur der Name Mael, schwirrte stets durch ihre Gedanken, weshalb sie beschloss, dass es ihr Name sein sollte.

Gepackt von neuer Abenteuerlust und hin- und hergerissen zwischen dem von unbeantworteten Fragen begleitetem Wunsch, den zu finden, der sie zu dem gemacht hat, was sie nun war und der ihr ungewohnten Angst, vor dem, was dann passieren könnte, dass er sie zu seinem willenlosen Sklaven machen könnte, heuerte sie auf einem Piratenschiff an.

 

Furchtlos und ohne Skrupel tritt sie ihren Feinden entgegen,  hilfsbereit und freundlich ihren Kameraden.
Eine starke Verbündete, die über unmenschliche Kraft verfügt, nicht durch ungewöhnliche Mächte oder Fähigkeiten, sonder schlicht aus der Unsterblichkeit, die den Teil im Hirn blockiert, der die Menschen aus Selbstschutz daran hindert ihr volles Potenzial auszuschöpfen.

Auch sie fühlt schmerz, wenn sie verletzt ist und Freude und all die anderen Gefühle sind ihr ebenfalls nicht fremd.
Ein angewöhntes Misstrauen ist ihr zu Eigen, welches sie erst nach langer Zeit abzulegen vermag, dann jedoch durchaus herzlich sein kann.
Loyal und ehrlich aus reiner Abneigung gegen Lügen und purer Unehrenhaftigkeit.
Aufbrausend, manchmal etwas leichtsinnig und in ihrer ganzen Art wirkt sie wenig feminin, legt es aber auch nicht darauf an, als weiblich anerkannt zu werden, sondern vielmehr als gleichwertiger Kamerad.

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