Pauline Clara Ebdon

Name: Ebdon
Vorname: Pauline Clara

Geburtstag: 12.06.1791

Alter: 22

Sacht fuhren die schmalen Finger durch das hohe Gras, saß das junge Mädchen mit verträumtem Blick auf dem Boden, während der Wind die ordentlich gekämmten Haare zerzauste. Ein warmes Lächeln auf den Lippen, als sie nur wenig entfernt eine Katze erspäht. Ein sanftes Herz, das die Finger nach dem Tier ausstreckt, ruhig und langsam, es nicht zu verrscheuchen.

Beide gleichermaßen aufgeschreckt von einem plötzlichen Geräusch, Jungenstimmen, Gelächter, darunter ein leises, kaum hörbares Gewimmer.
Die versuchte Annäherung vergessen, als die großen blauen Augen den Ursprung des Lärms aufspüren. Ein ärgerliches Funkeln schleicht sich in das dunkle Blau, als sie den Jungen entdeckt, der von ein paar Älteren gepiesackt wird.

Mit in die Hüfte gestemmten Armen stellt sie sich zwischen die Jungen, während ein entschlossenes "Hört auf!" ihre Lippen verlässt. Der ernste, wütende Blick so unpassend für so ein zierliches Mädchen.

Ein Austausch irritierter Blicke und Gemurmels,angesichts der unerwarteten Unterbrechung, bevor der erste bereits ausholt um nach dem Mädchen zu schlagen, keinen Geschlechterunterschied machend. Ein leichtes Stolpern, als das Mädchen unerwartet leichtfüßig ausweicht und einen Gegenangriff startet.

"Das ist Pauline Ebdon", flüstert einer der Jungen.

War sie bereits dafür bekannt, nicht davor zurück zu schrecken, sich auch mit Jungen anzulegen und mehr Kraft und Geschick besaß, als es ihr zierliches Äußeres vermuten ließ.

Ein leichtes Stöhnen, als die Raufbolde schließlich abgezogen waren. Seufzend klopfte sie sich den Staub von der eingerissenen Kleidung, betastete ihre aufgeplatzte Lippe und geschwollene Wange, bevor sie sich mit einem warmen Lächeln an den jüngeren Jungen wandte, der noch immer auf der Erde saß und noch erbärmlicher aussah, als sie.
"Ich bin Pauline", stellte sie sich vor, als sie ihm die Hand hinhielt, um ihm aufzuhelfen, als wäre nichts passiert. "Und wie heißt du?"

Leicht verwirrt der Blick aus den braunen Augen, als er die Hand ergreift. "Samuel", erklingt die zögerliche Antwort. "Danke." Gemurmelt.

Lachend schüttelt sie den Kopf, bemerkt mit einem leichten Stirnrunzeln den verletzten Fuß des Jungen und das leichte Hinken, zögert nicht, seine Taille zu umfassen, um ihn zu stützen. "Ab heute sind wir Freunde, okay?", entscheidet sie, als sie ihm nach Hause hilft.

Ein entschuldigendes, fast verlegenes Lächeln, als sie später ihrer Mutter gegenüber steht. Ein leichtes Räuspern, als sie versucht die ruinierte Kleidung, das eingerissene Kleid zumindest von weiterem Dreck zu befreien, sie leicht abklopft. Versucht vergeblich die blauen Flecken und Kratzer zu verstecken. Das blaue Auge und die aufgeplatzte Lippe schwer zu verstecken, blickt sie die Mutter aus großen reumütigen Augen an, während sie schweigsam der unvermeidlichen Standpauke lauscht, die auf das erste fast schon resignierte "nicht schon wieder" folgte.

Immer wieder traten solche Vorfälle auf, wurden mit der Zeit seltener, als sie heranwuchs, verschwanden jedoch nie vollständig.
Pauline ist sanftmütig, warmherzig und fürsorglich, verhält sich ihren Geschwistern und Freunden gegenüber manchmal fast wie eine zweite Mutter, statt einer Schwester und Gleichaltrigen.
Sie weiß, was von ihr erwartet wird und kommt ihren Pflichten verantwortungsbewusst und zuverlässig nach. Verhält sich wie das zierliche, sanfte Mädchen, das sie ist. Doch besitzt sie einen Sturkopf und setzt sich für ihre Überzeugungen ein, notfalls auch mit den Fäusten. Dies jedoch beinahe ausschließlich zur Gegenwehr, versucht sie sonsten einer Dame angemessen, mit höflichen Worten zu klären.

Ungerechtigkeit gegen sich selbst toleriert sie wortlos, doch wenn andere ungerecht oder schlecht behandelt werden, kann sie nicht still bleiben.

Sie genießt Literatur und Musik, doch ebenso liebt sie das Fechten und Reiten und vieles, was vorwiegend den Männern vorbehalten ist.

Anderen Menschen begegnet sie offenherzig und freundlich, solange diese es auch tun. Pauline ist kein Mensch, der lange auf jemanden böse ist und vergibt bei einer aufrichtigen Entschuldigung in der Regel sofort.